Benutzerhandbuch RecPointX

Was ist RecPointX?

RecPointX ist eine Backup-Software auf Datei- und Ordnerebene, basierend auf stabilenUnix-Tools, welche standardmäßig in jedem Mac OS X enthalten sind.

Es sind nur Vollsicherungen und darauf aufbauende inkrementelle Sicherungen möglich.
Inkrementell bedeutet, daß nach der ersten Vollsicherung bei jedem weiteren Backup nur noch die Dateien gesichert werden, welche sich seit dem letzten Backup geändert haben oder hinzugegkommen sind.

Dazu verwendet RecPointX das Kommandozeilen-Utility rsync, welches mit jedem Mac OS X ausgeliefert wird.
Die Konfiguration und Bedienung von RecPointX ist einfach und mit wenigen Schritten erledigt.

RecPointX (auch RecPointX Configurator) ist eine Universal Binary und kann sowohl auf Intel- als auch auf PPC-Rechnern unter Mac OS X 10.4 oder 10.5 ausgeführt werden.
Unter Mac OS X 10.4 haben sie somit auch ohne TimeMachine die Möglichkeit, einfach und zeitgesteuert eine Sicherung ihrer Daten zu erstellen.
Auch unter Mac OS X 10.5 kann RecPointX eine Alternative sein, da beliebige, nicht vom Betriebssystem vorgegebene Sicherungsintervalle möglich sind.

In der Backup-Konfiguration kann eine Liste von Ordnern definiert werden, welche gesichert werden sollen. Diese werden dann beim ersten Lauf komplett kopiert, danach bei jeder weiteren Sicherung nur noch die Dateien, welche sich seit dem letzten Backup geändert haben oder hinzugegkommen sind (inkrementell).

Auf dem Sicherungsmedium wird ein mitwachsendes Diskimage erzeugt, in dem für jede Sicherung ein separater Ordner angelegt wird. Über Verweise (sogenannte Hardlinks, keine Aliases) wird bei Dateien, die sich seit dem letzten Backup nicht geändert haben, auf die vorhergehende Sicherung dieser Datei verwiesen.
Somit befindet sich für den Finder in jedem Sicherungsordner ein Komplettbackup, es werden aber trotzdem nur die geänderten und neuen Dateien gesichert und so Plattenplatz gespart.

Als Sicherungsmedium kann ein über das lokale Netzwerk verbundener Rechner oder ein auf dem zu sichernden Computer gemountetes Volume (z.B. externe Festplatte) verwendet werden.
Bei Sicherung über das Netzwerk werden per AFP oder SMB angebundene Rechner unterstützt.

Sie können das Backup automatisiert starten, wann immer und so oft Sie möchten.

Installation

Ziehen Sie die Dateien RecPointX und RecPointX Configurator in einen beliebigen Ordner auf Ihrem System (z.B. Programme).

Konfiguration

Zur Festlegung der Backupeinstellungen öffnen Sie das Programm „RecPointX Configurator“.

Wählen Sie zunächst den Typ des Backup-Mediums aus, zur Auswahl stehen hier AFP, SMB und DISK.

Wenn Sie AFP oder SMB gewählt haben, müssen Sie das Feld „Pfad zu Backup Server“ unbedingt ausfüllen. Bei der Auswahl DISK ist dieses Feld nicht relevant und daher nicht eingabebereit.

Nachfolgend die Beschreibung der einzelnen Felder:

  1. Pfad zu Backup Server: Geben Sie hier die IP-Adresse des Backup-Rechners, gefolgt von einem Schrägstrich und dem zu mountenden Backup-Volume ein. Nur erforderlich, wenn Sie als „Typ Backup Server“ AFP oder SMB ausgewählt haben
  2. Typ Backup Server: Wählen Sie hier den Typ des des Backup-Mediums aus, zur Auswahl stehen AFP, SMB und DISK.
  3. Verzeichnis für Protokolle: Jeder Sicherungslauf wird protokolliert. Wählen Sie einen Ordner aus, in dem die Sicherungsprotokolle abgelegt werden sollen.
  4. Zielverzeichnis für Backup: Hier legen Sie fest, in welchem Ordner auf dem Backup-Medium die Sicherung gespeichert wird.
  5. Name des Diskimages: RecPointX legt die Sicherung in einem dynamisch wachsenden Diskimage ab. Den Namen der Imagedatei müssen Sie in diesem Feld eintragen.
  6. Zu sichernde Verzeichnisse: Alle Ordner in dieser Liste werden von RecPointX gesichert. Über den Plus-Button starten Sie den Auswahldialog, um ein Verzeichnis zu der Liste hinzuzufügen. Durch Markieren einer Zeile und drücken des Minus-Buttons können Sie den Ordner entfernen.

Mit dem Sichern-Button speichern Sie ihre Backup-Konfiguration ab.


Ablauf der Sicherung


Die Sicherung wird vom Programm RecPointX durchgeführt. Sie können die Anwendung jederzeit manuell starten, um eine Backup zu erstellen.

Damit die Sicherung automatisch zu den von Ihnen gewünschten Zeitpunkten durchgeführt wird, können Sie iCal verwenden.

Erstellen Sie dazu einen neuen Kalendereintrag in iCal und nennen ihn z.B. „Wochenbackup“.
Als Anfangszeit tragen Sie die Uhrzeit ein, zu der die Sicherung starten soll. Möchten Sie jede Woche ein Backup durchführen, dann wählen Sie als Wiederholung „wöchentlich“.
Damit iCal nun die Sicherung startet, wählen Sie als Erinnerungstyp „Datei öffnen“ und anschließend RecPointX als Datei aus, die gestartet werden soll.

Das war auch schon alles. Zum festgelegten Zeitpunkt ruft iCal nun RecPointX auf. Sollten Sie vergessen haben, vorher eine Backup-Konfiguration zu erstellen, so werden Sie mit einer Meldung darauf hingewiesen und RecPointX beendet sich.

Beim allersten Backup müssen Sie nach dem Start von RecPointX noch ein paar Eingaben vornehmen. Es wird daher empfohlen, das erste Backup manuell zu starten und erst danach zu automatisieren.

  1. Falls Sie über das Netzwerk sichern, verlangt RecPointX die Eingabe eines Benutzernamens und eines Kennworts für die Anmeldung am Backup-Rechner. Die Daten legt RecPointX in Ihrem Standard-Schlüsselbund ab, so daß die Eingabe nur einmal erfolgen muß.
  2. Es erscheint nun ein weiteres Dialogfenster, in dem die Schlüsselbundverwaltung darauf hinweist, daß RecPointX nun wieder auf die zuvor eingegebenen Benutzerdaten zugreifen will. Wenn Sie hier „Immer erlauben“ auswählen, kann RecPointX die Daten zukünftig immer lesen, ohne daß eine Bestätigung erfolgen muss und das Backup kann vollautomatisch ablaufen. Wählen Sie hier „Einmal erlauben“, so müssen Sie den Zugriff beim nächsten Backup wieder bestätigen. Haben Sie „Immer erlauben“ gewählt, erscheint ein weiterer Dialog der Schlüsselbundverwaltung, da nun die Zugriffsrechte geändert werden müssen. Wählen Sie hier „Einmal erlauben“.
  3. Auf jeden Fall fragt RecPointX nach einem Administratorkennwort und legt dieses in Ihrem Standard-Schlüsselbund ab. Es erscheinen auch die Dialoge der Schlüsselbundverwaltung, wie unter 2. beschrieben.

Die Applikation verbindet sich nun automatisch mit dem Backup-Rechner, falls Sie über das Netzwerk sichern.
Danach wird in jedem Fall geprüft, ob der Zielordner lokal oder auf dem Backup-Rechner vorhanden ist. Kann der Ordner nicht gefunden werden, wird eine entsprechende Meldung ausgegeben und das Programm beendet.

Wurde der Zielordner gefunden, so startet nun der eigentlich Backup-Vorgang. Im Zielordner wird, falls noch nicht vorhanden, das Disk-Image mit dem von Ihnen festgelegten Namen angelegt. Nach der Anlage oder falls das Image schon vorhanden war, wird dieses lokal auf Ihrem Desktop gemountet.

Danach werden die zu sichernden Ordner überprüft und die zu sichernden Dateien kopiert. Bitte beachten Sie, daß das erste Backup je nach der zu sichernden Datenmenge mehrere Stunden dauern kann. Bitte beenden Sie daher auf keinen Fall RecPointX, bevor der Backup-Vorgang zu Ende ist.

Nachdem alle Dateien erfolgreich gesichert wurden, werden das Diskimage und ggf. das verwendete Backup-Volume abgemountet, danach beendet sich RecPointX automatisch.

In dem von Ihnen festgelegten Protokollordner finden Sie Logdateien, die eine Auflistung aller gesicherten Dateien enthalten.
Es werden zwei Protokolle pro Sicherung erstellt. Die Datei mit der Endung .log ist das vollständige Protokoll von rsync. Da rsync auch alle Ordner auflistet, in denen keine Daten zu sichern sind, ist dieses Protokoll möglicherweise etwas unübersichtlich. Daher gibt es ein zweites Protokoll mit der Endung .logcmp. Hier wurden die Ordner ausgefiltert, es sind nur die Dateinamen aufgeführt, die tatsächlich gesichert wurden.

Wiederherstellung der Daten aus dem Backup

Zur Wiederherstellung der Daten benötigen Sie RecPointX nicht. Öffnen Sie einfach das von RecPointX erstellte Diskimage im Finder und kopieren Sie die gewünschten Dateien und Ordner zurück auf Ihren Rechner.

Neues Diskimage erstellen

Nach dem ersten Lauf kopiert RecPointX immer nur die Dateien, welche sich seit dem letzten Sicherungsvorgang geändert haben oder neu hinzugekommen sind. Das Diskimage, welches die kopierten Daten enthält, wird im Lauf der Zeit immer mehr anwachsen.

Vielleicht möchten Sie dieses Diskimage irgendwann auf DVD brennen und dann löschen oder auf einen anderen Datenträger verschieben, um den belegten Speicherplatz freizugeben.
Doch was passiert, falls das Diskimage nicht mehr vorhanden ist, wenn die nächste Sicherung von RecPointX startet?

Diese Situation ist für RecPointX überhaupt kein Problem.
Wird im Zielordner kein Diskimage gefunden, so legt RecPointX einfach ein neues an und führt wie beim allerersten Backup eine Komplettkopie aller Daten durch. Danach wird wie gewohnt bei jedem weiteren Lauf ein inkrementelles Backup erstellt.

Deinstallation der Anwendung

Ziehen Sie die Programme „RecPointX Configurator“ und „RecPointX in den Papierkorb. Gehen Sie im Finder in Ihren Benutzerordner und dort in den Ordner „Library -> Preferences“. Dort finden Sie vier Einstellungsdateien von RecPointX:

com.mortaxx.RecPointX.plist
com.mortaxx.RecPointXBackupPaths.plist
com.mortaxx.RecPointXConfig.plist
com.mortaxx.RecPointXConfigurator.plist

Ziehen Sie diese ebenfalls in den Papierkorb. Damit haben Sie RecPointX deinstalliert. Bitte beachten Sie, dass noch Protokolle in dem von Ihnen angegebenen Verzeichnis und Backup-Images in dem von Ihnen angegebenen Zielordner vorhanden sein können. Diese sollten Sie ebenfalls entfernen, falls sie nicht mehr benötigt werden.